»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster

DENKabschöpfungen

Zwischen Burka und Schatzkammer

Sich Verbergen – Durchdringen. Zur Installation von Katrin Köster

Wie mache ich mich bemerkbar, wie dringe ich nach außen? Was passiert mit einem Gedanken, der in die Welt will? Welche Hindernisse muss er überwinden? Hat er überhaupt eine Chance? Wer hört mir zu? Ist da überhaupt jemand? Umgekehrt: Wer spricht zu mir? Ist es für mich wichtig?

Denken, vom Geistesblitz oder der Intuition – die ich auch zum Denken rechne – bis zum systematischen, methodischen Ableiten, findet am Anfang im Verborgenen statt, im eigenen Körper, in der eigenen Hirnschale. Was passiert damit, wenn es sich mir schließlich als geformter Gedanke in der Vorstellung gegenüberstellt?

Der Mund spricht aus, die Hand schreibt auf….und trifft, nachdem es damit die erste Wand überwunden hat, auf die Nächste, – das Ohr, die Aufmerksamkeit, die Aufnahmefähigkeit und das Denkvermögen des anderen. Wenn dieser Prozess an einem dieser Punkte gestört ist, ist dem Denken die Möglichkeit für Reflexion und Weiterdenken genommen. Es bleibt in der eigenen Möbiusschleife.

»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster

Die Themen der Lesungen, an fünf Tagen während des gesamten Ausstellungszeitraums:
ICH und DU (mit Benedikt Selzner)
Orientierungsverlust, Unruhe, Denkvorgänge (mit Ute Ehrenfels)
Kunst oder lieber nicht (mit Theresa Buschmann)
Revolution und Anpassung (mit Michel Klöfkorn)
Raum und Zeit (mit Jochanan Shelliem)
»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster

»… zum Glück sitze ich in einer Kiste und werde von anderen nicht gesehen. Hier kann ich lesen und glauben, es fällt nichts Peinliches auf mich zurück. Die Kiste schützt mich. Aber hört überhaupt jemand zu? Es soll schon jemand zuhören. Ist da jemand? Was geht da draußen vor sich? Ich muss ganz laut sein. Es sind Gedanken von Autoren, die ich schätze. Ich bin ihnen verpflichtet. Dafür bin ich bereit zu schwitzen…«

»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster

»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster

Das Bild der Kiste: Kiste von außen als Umkehrung des Kojenraumes. Der Innenraum der Kiste als eigener Körperinnenraum, die Stühle sind die anderen da draußen.

Mit bestem Dank an Norbert Schliewe für die vielfältige Unterstützung.

»DENKabschöpfungen« von Katrin Köster