Facettenreich bedienen sich die Künstler*innen der Gruppenausstellung im Ausstellungsraum EULENGASSE ironisch verspielter Wahrnehmungs- und Darstellungsformen und spiegeln diese in einer zeitkritischen Auseinandersetzung zwischen Vanitas und Vision wider. Das Genre des Selbstporträts wird dabei teilweise in seiner traditionellen Form aufgebrochen und thematisch changierend zwischen Selbstreflexion und Selbstdarstellung in einen gesellschaftlichen Kontext überführt. Spannende Positionen zum Jahresthema »ICH« von Sima Abidi, Michael Bloeck, Cornelia F.Ch. Heier, Katja Kämmerer, Jörg Rees, Martina Templin, Sabine Voigt und Helmut Werres beleuchten poesievoll das Individuum, schärfen die Sinne und verschmelzen im Dialog zu einem Gesamtkonzept.

Zur Eröffnung spricht Cordula Froehlich, die Kuratorin der Ausstellung:

Für diese Ausstellung habe ich formale und inhaltliche Sichtbezüge hergestellt, die den Betrachter einladen, seine Sinne in einem Metaraum zu schärfen und die Ambivalenzen des Individuums für sich auszuloten. Es sollte gezeigt werden, wie Provokation und Kontroversen in sensible, poetische Ausdrucksformen überführt werden und plakativ ironisch aufgeladene Werke das Spiegelbild der Gesellschaft konterkarieren. In Anspielung auf die soziale Plastik von Joseph Beuys sollte dabei der Focus auf den Dialog miteinander gesetzt werden. Auf diese Weise konnten die künstlerischen Einzelpositionen miteinander verknüpft sowie inhaltliche und ästhetische Bezüge zueinander hergestellt werden.